Erinnerungsorte an die Berliner Mauer in Teltow und Kleinmachnow
Die insgesamt zehn ausgestellten Bilder stammen aus einem privaten Fotoalbum aus den Jahren 1983/84. Sie wurden unerlaubt und unter persönlichem Risiko von einem DDR-Grenzsoldaten aufgenommen. Er leistete zwischen November 1982 und April 1984 seinen Wehrdienst bei der Diensthundehundestaffel des DDR-Grenzregiments 44 in Potsdam.
Die historischen Aufnahmen bieten einen unbekannten Einblick in den damals hermetisch abgeriegelten Grenzstreifen der Berliner Mauer zwischen Zehlendorf und den in der DDR liegenden Gemeinden Teltow und Kleinmachnow. Etwa 12 000 Soldaten des Grenzkommandos Mitte waren zu dieser Zeit für die Bewachung der etwa 156 Kilometer langen Sperranlagen rund um West-Berlin eingesetzt.
Diese seltenen Fotografien bieten Einblicke in das komplexe System der Militär- und Überwachungsanlagen und den dazugehörigen Versorgungseinrichtungen, die oftmals gar nicht mit der Berliner Mauer verbunden werden. Schließlich stellen sie mit ihrer Perspektive aus dem Inneren des Grenzregimes eine wichtige Ergänzung dar zu den Zehntausenden Bildern mit dem einseitigen Blick von Westen auf die Berliner Mauer.
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Die Grenzzonen am heutigen Mauerweg
Schilder vor Ort zeigen die jeweilige Situation zu Zeiten der Berliner Mauer.
Seit dem 13. August 2021, dem 60. Jahrestag des Mauerbaus sind am ehemaligen Grenzverlauf und heutigem Mauerweg im Bereich Teltow/Kleinmachnow in drei „Grenzzonen“ Info- und Bildtafeln errichtet [eine vierte Zone ist Teil des Gesamtprojekts, aber bislang nur virtuell in dieser Ausstellung vorhanden, bis die geplante Umsetzung erfolgt]. Die drei „Grenzzonen“ befinden sich im Bereich Steinstücken, am Teltowkanal im heutigen Gewerbegebiet am ehemaligen Grenzübergang Drewitz. Es handelt sich um derzeit 7 Tafeln, die großformatig mit originalen Fotografien aus dem Grenzstreifen die Situation vor dem Mauerfall darstellen. Diese privaten Fotografien eines ehemaligen Grenzsoldaten stammen aus dem Sammlungsbestand der Stiftung Berliner Mauer. Auf der Rückseite geben Erläuterungen zu den Grenzanlagen und weiterführende Informationen zum Projekt den inhaltlichen Kontext zu den historischen Aufnahmen. Das Projekt macht nicht nur die historische Dimension des heute friedvollen Naturraums wieder sichtbar, sondern dokumentiert auch, wie stark das Grenzregime der DDR auf Menschen und Orte Einfluss genommen hat.
Originalseite des Fotoalbums
Aus der Sammlung der Stiftung Berliner Mauer.
Die Stiftung Berliner Mauer sammelt originale Objekte und historische Artefakte zur Berliner Mauer und der Teilungsgeschichte. Die Sammlungen umfassen alle Formen von materiellem Kulturgut, vor allem Objekte, Fotografien, Dokumente und Publikationen. Im Lapidarium der Gedenkstätte werden originale Mauerreste aus Berlin und Brandenburg bewahrt. Die Bestände erweitern sich stetig vor allem durch private Schenkungen.